Kategorie: Veranstaltung

  • Besuchen Sie uns auf der Leipziger Buchmesse

    Besuchen Sie uns auf der Leipziger Buchmesse

    Hier gibt es die Möglichkeit, sich über unser Ansinnen zu informieren und unsere Publikationen einzusehen und/oder zu erwerben. Dies sind neben Zeitschriften und Büchern vor allem unsere Almanache, in denen originalkünstlerische Arbeiten in Buchform versammelt sind.

           FI0A2262

    In der Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“ stellen wir unsere beiden Mitglieder André Schinkel und Mario Schneider mit ihren aktuellen Werken vor: „Die Paradiese, die wir verlassen“, eine Veranstaltung der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt e.V.

    Was geschieht, wenn die brüchige Wirklichkeit sich wendet? Die preisgekrönten Autoren Mario Schneider und André Schinkel lesen aus ihren aktuellen Geschichten und sprechen mit dem Journalisten Thomas Bille über die Liebe und die Erwartungen an das Leben, über Brüche und Abstürze und über die Enttäuschungen unserer Zeit.

    29.04.2023 16:00 – 16:30 Uhr
    Forum Sachbuch Halle 2, Stand: C600
    Mario Schneider, „Die Paradiese von gestern“
    André Schinkel, „Die Schönheit der Stadt, die ich verlasse“
    Thomas Bille, Moderation

  • Besuchen Sie uns auf der Leipziger Buchmesse

    Besuchen Sie uns auf der Leipziger Buchmesse

    Hier gibt es die Möglichkeit, sich über unser Ansinnen zu informieren und unsere Publikationen einzusehen und/oder zu erwerben. Dies sind neben Zeitschriften und Büchern vor allem unsere Almanache, in denen originalkünstlerische Arbeiten in Buchform versammelt sind.

           FI0A2262

    In der Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“ stellen wir unsere beiden Mitglieder André Schinkel und Mario Schneider mit ihren aktuellen Werken vor: „Die Paradiese, die wir verlassen“, eine Veranstaltung der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt e.V.

    Was geschieht, wenn die brüchige Wirklichkeit sich wendet? Die preisgekrönten Autoren Mario Schneider und André Schinkel lesen aus ihren aktuellen Geschichten und sprechen mit dem Journalisten Thomas Bille über die Liebe und die Erwartungen an das Leben, über Brüche und Abstürze und über die Enttäuschungen unserer Zeit.

    29.04.2023 16:00 – 16:30 Uhr
    Forum Sachbuch Halle 2, Stand: C600
    Mario Schneider, „Die Paradiese von gestern“
    André Schinkel, „Die Schönheit der Stadt, die ich verlasse“
    Thomas Bille, Moderation

  • TUNGUSKA Eine transsibirische Theater-Expedition

    Was geschah in Tunguska? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwüstete eine gigantische Explosion ein Gebiet von 2000 Quadratkilometern in Sibirien, allein 60 Millionen Bäume radial umgestürzt und verbrannt – eine Naturkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes! Handelte es sich um den Einschlag eines Meteoriten, einen vulkanischen Ausbruch oder gar um ein verrücktes Experiment? Die Spuren des Ereignisses, erforscht in etlichen internationalen Expeditionen bis zuletzt im Jahr 2017, entziehen sich bis heute hartnäckig einer stimmigen Erklärung. Wo die Fakten versagen, blühen oder explodieren in einer Art zweiten Katastrophe die Fiktionen. Zwischen Ufoabsturz, einem wandernden schwarzem Loch, Teslaexperiment, schamanischem Feuer und Andrei Tarkowskis Stalker wird das Unbekannte humorvoll, abwegig oder auch tiefsinnig in Szene gesetzt. Am Ende bleibt die Frage: wenn unsere Erkenntnisinstrumente angesichts des natürlichen Tunguska-Ereignisses bereits versagen, wie wollen wir mit einer von uns selbst beschädigten Erde umzugehen lernen?

    Ein fünfköpfiges Team begibt sich auf eine Theater-Expedition. Angekoppelt an eine Basis-Station betreten sie ein Sibirien der Fantasie und kämpfen sich durch den Dschungel der Hypothesen, Geschichten und Figuren. Es entsteht eine Theater-Performance, in der sie schlussendlich selbst in den Weiten Sibiriens zu verschwinden drohen.

    „Ihr Herz sei gerast, und sie habe kaum noch atmen können, weil es ihr die Brust zugeschnürt habe. Sie habe gespürt, wie ihr das Licht durch den Schädel in ihr Hirn fahre, als wäre ihre Fontanelle geöffnet worden, als wäre ein drittes Auge entstanden in der Mitte ihres Kopfes, ein neues Auge das zum Himmel gerichtet war, dass sie nicht habe schließen können und das heiß und hell und heiß und hell und heiß und hell…“

    Schauspiel: Astrid Kohlhoff, Maria Steurich, Jörg Petzold, Jan Uplegger, David Jeker / Regie. Silvio Beck / Bühne: Silvio Beck und Wieland Krause / Kostüme: Katharina Schirmer / Dramaturgische Beratung und Schreiblabor: Andreas Sauter / Soundlabor: Wieland Krause / Gesangscoach: Michael Hinze / Beratung Produktion: Kristina Patzelt

    Premiere: Fr. 25.11.2022
    Weitere Vorstellungen: Sa. 26.11. / Mi. 30.11. / Fr. 02.12 / Sa. 03.12. / Mi. 07.12. / Fr. 09.12. Sa. 10.12.2022 / Jeweils 20.30 Uhr

    Spielort: WUK Theater Quartier, Holzplatz 7a, 06110 Halle
    Karten an allen VVK-Stellen und unter:

    https://www.wuk-theater.de/

    www.theater-aggregate.de

    AGGREGATE & Gäste!

    Im Rahmen des Tunguska-Projekts finden zwei Zusatzveranstaltungen statt:

    Performing Hanns Eisler

    Konzert und Gespräch

    Ingala Fortange und Martin Steuber verbindet eine gemeinsame Leidenschaft: Lieder von Hanns Eisler. Mit Neugier, Respekt und Mut zu eigener Interpretation finden sie verblüffend unkomplizierte, kunstvolle eigene Arrangements für Gesang und E-Gitarre. Das hallesche Publikum erfährt exklusiv eine musikalische Preview ihrer jüngsten Arbeit, die 2023 zusammen mit dem Theater AGGREGATE zu intermedialen Performances erweitert wird. Nach dem Konzert sind Sie herzlich eingeladen, an einem Gespräch über Eisler teilzunehmen, moderiert von Silvio Beck.

    Gesang: Ingala Fortange http://ingala-fortagne.com/

    Gitarre, Sounds und Arrangements: Martin Steuber https://martinsteuber.de/

    Moderation: Silvio Beck

    WUK Theater Quartier

    01. 12. 2022 / 20.30 Uhr

    4X2 STEREO

    Soundperformance

    Claus Stoermer, Wieland Krause, Johannes Krause und Lasse-Marc Riek begeben sich seit 2016 gemeinsam in die Natur und ins Studio. Field Recordings, Samples, Sounds aus selbst entwickelten Synthesizern und analoge Klangelemente bilden die Basis für ihre hybriden Soundlandschaften. Dabei stürzen sie sich immer wieder neu in einen Prozess der Erkundung des Hörens. Live entstehen   faszinierende Klangperformances, die Hörgewohnheiten kräftig durchspülen und sich ins offene Gelände hinauswagen. An diesem Abend werden Lasse-Marc Riek und Wieland Krause, 2 Mitglieder der Gruppe, in einen aktiven Dialog treten, Sounds live performen … und kurz über ihre Zusammenarbeit und Motivationen in der Gruppe 4+2 STEREO sprechen, moderiert von Silvio Beck.

    https://www.lasse-marc-riek.de/http://www.wielandkrause.de/

    WUK Theater Halle
    08.12.2022 / 20.30 Uhr

    Wir danken unseren Förderern: Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle!
    Wir danken unserem Kooperationspartner: WUK Theater Quartier!

  • 4+2 STEREO *Sound-Performance*

    An diesem Abend werden Lasse-Marc Riek und Wieland Krause, 2 Mitglieder der Gruppe, in einen aktiven Dialog treten, Sounds live performen … und kurz über ihre Zusammenarbeit und Motivationen in der Gruppe 4+2 STEREO sprechen. 

    Im Anschluss an die Performance findet ein Publikumsgespräch statt, moderiert von Silvio Beck.

    Termin

    Do, 08.12.2022
    20:30 Uhr
    WUK Theater Quartier

    Tickets

    www.wuk-theater.de/karten
    Tickets: 10 € / 17 €
    Soli-Ticket 25 €
    Freie Preiswahl!
     

    Theater AGGREGATE feat. 4+2 STEREO
    Gefördert vom Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle

    Veranstaltungsort

    WUK Theater Quartier
    Holzplatz 7a
    Halle (Saale)

  • SOIRÉE 08: Kooperation und Synergie Die documenta 15 als Relais für die Transmoderne

    Mittwoch, 23. November 2022, 19:30 Uhr
    im BLECH – Raum für Kunst, Am Steintor 19, 06112 Halle
    Eintritt frei

    Die im Sommer 2022 in Kassel zu besuchende fünfzehnte Ausgabe der documenta empfing ihre Besucher*innen mit einigen radikalen Innovationen – statt einer künstlerischen Leitung (Kurator*in) agierte ein künstlerisches Team, das keine Künstler*innen, sondern künstlerische Kooperative einlädt, hier Beiträge auszustellen. Dabei handelte es sich durchweg nicht um Kunstwerke in traditionellen Sinn, sondern um künstlerische Projektarbeit in unterschiedlichen sozialen Bereichen. Der von Joseph Beuys bereits in den 1970er Jahren formulierte Anspruch, dass Kreativität in erster Linie auf eine Veränderung jener destruktiven Strukturen des sozialen Lebens abzielen sollte, wurde in Kassel zum tragenden Prinzip der Ausstellung. Die zum größten Teil aus Süd- und Mittelamerika, Afrika, Asien und Australien stammenden Positionen zeigten sich vehement kritisch gegenüber der postkolonialen Politik und Wirtschaft des Westens und verdeutlichten, dass Gemeinschaft jenseits der Prinzipien Kapitalismus und Egoismus auf der Basis von Kooperation und Synergie möglich ist. Im Vortrag werden einzelne künstlerische Teamworks vorgestellt und die documenta 15 als Meilenstein im Übergang von der Post- in die Transmoderne diskutiert.

  • NINETEEN ECHOS – live

    Am Freitag 14.110.2022, 
    im Pierre Grasse 
    Große Steinstraße 55, Halle

    https://www.youtube.com/channel/UChmzukxzH3X_g6nmhU94XJA

  • RESONANZEN_ ein Landschaftskunstprojekt in Thüringen

    RESONANZEN_ ein Landschaftskunstprojekt in Thüringen

    „Ich hatte immer gedacht, ein Gärtner oder Landwirt würde die Natur besser kennen als ich. Weit gefehlt. Von der Natur sieht am meisten der Künstler“ Béla Hamvas (1897-1968)

    Die Kannawurfer Landschaft ist heute geprägt von industrieller Landwirtschaft, von endlosen Feldschlägen, Maisfeldern für die Biogasgewinnung, weitausholenden, einander überschneidenden Horizontlinien, kaum Baumbestand. Alte Wege sind überpflügt, die Wegerandbepflanzung mit Obstbäumen und Gehölzen ist nur noch rudimentär vorhanden.

    In diese Landschaft haben die Akademie der Künste Sachsen-Anhalt und das Künstlerhaus Thüringen 8 Künstler eingeladen, sich während Stipendienaufenthalten im Schloss ein Bild zu machen von der Situation dieser Landschaft, ihren Problemen und ihren Möglichkeiten.

    Dem Projekt vorausgegangen war im Mai 2021 ein dreitägiges interdisziplinäres Symposium RESONANZEN _Landschaft / Natur und Kunst im Kontext, flankiert von einer thematischen Ausstellung. Eingeladen durch die Akademie der Künste Sachsen-Anhalt und das Künstlerhaus Thüringen stellten 15 Referenten das breite thematische Spektrum Kunst und Landschaft dar.

    Am Samstag 14.05. und Sonntag 15.05 werden nun in den Räumen des Schlosses und an verschiedenen Orten in der Landschaft die Ergebnisse der künstlerischen Arbeit der Stipendiaten präsentiert. Es wird Performances, Ausstellungen und geführte Wanderungen zu den Orten in der Landschaft geben.
    Eine abschließende Publikation wird im Anschluß die Projektergebnisse umfangreich dokumentieren.

    ein Projekt der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt und des Künstlerhaus Thüringen

    Akademie der Künste Sachsen-Anhalt  Ι  Posthornweg 3, 04118 Halle/Saale   Ι   info@adk-san.de   Ι  www.adk-san.de            

    Gefördert durch:   
    Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
    Robert Bosch Stiftung, Projekt Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort

    Ablaufplan mit Kurzinfotexten:

    Samstag, 14.5.2022

    13:00 Uhr Kornboden Schloss:
                    – Begrüßung
                    – Felicitas Fässler, PLAN – weiße Flecken
                    – Jens Klein, Dellen und Muster
                    – Ellen Brix, 6400 qm
                    – Erfrischungen
    14:30 Uhr Schlossvorplatz:
                    – Aufbruch zur Sachsenburg
    15:00 Uhr Sachsenburg:
                    – Lasse-Marc Riek, KlangKompassKannawurf Klanginstallation (ca. 30 min)
                    – Carl Vetter, LOIPE, (Fußweg zur Blühwiese)                      
                    – 16:30 Uhr Wanderung von der Blühwiese nach Kannawurf (2 h)
    ca. 18 Uhr Rabenhütte:
                    – Anne Baumann, Offener Brief der Wildpflanzen und Wildtiere der „Rabenhütte“
                    – ca. 19.00 Eintreffen Kannawurf
                    – Wein, Bier, Imbiss für Künstlerinnen und Gäste
                    – 21.30 Carl Vetter, LICHT – BLICK, Performance

                    Sonntag, 15.5.2022

    10:30 Uhr Kornboden:
                    – Felicitas Fässler, weiße Flecken
                    – Jens Klein, Dellen und Muster
                    – Ellen Brix, 6400 m2
    11:30 Uhr Renaissancegarten:
                    – Ralf Hoyer, ZEITgeteilt-PLANETENSPIEL, Klanginstallation
    12:30 Uhr, Schlossvorplatz:
                    – Felicitas Fäßler, weiße Flecken 
                    – Tina Flau, Rosacea, geführter Spaziergang: Hohlweg, Totenhügel, Rabenhütte, Streuobstwiese, 

    Kurzdarstellung der Projekte:

    Carl Vetter, KANNAWURF_ nah und fern
    ‚LOIPE‘ : eine versteckte Blühwiese oberhalb des Dorfes Sachsenburg.
    Das Gelände ist an den Rändern mit grünen Holzstäben gekennzeichnet. Folgt der Betrachter den Markierungen, umrundet er das gesamte Areal. An vielen Seiten begrenzt dichter Wald die Sicht, immer wieder öffnet sich das geschwungene Gelände auch auf weit ins Land reichende Fernsichten. Sich bewusst mit allen Sinnen auf dieses beispielhafte Stück Land einzulassen ist die Idee für diese Arbeit.

    ‚LICHT – BLICK‘ :   eine langgestreckte Wiese am steilen Berghang auf der anderen Seite der Unstrut, schräg gegenüber der Sachsenburg. Auf dem Gelände wird eine Linie abgesteckt, die durch die Auseinandersetzung mit dem Umfeld und dem Bewuchs an den Rändern abgeleitet ist. Bei Dunkelheit wird die Linie durch das flackernde Licht brennender Wachsfackeln weithin sichtbar. Etwa eine dreiviertel Stunde lang kann das Auftauchen und wieder Verlöschen der Flammen beobachtet werden. Aufgrund des großem Abstandes des Betrachters wird auch das gesamte Umfeld wahrgenommen, das Eingebettetsein der Wiese in die sie umgebende Landschaft.

    Felicitas Fäßler, weisse Flecken
    Eine Sandgrube, ein Hohlweg, eine Streuobstwiese mit abgestorbenen Bäumen … solche Biotope rings um Kannawurf sind Ausgangspunkt für die Arbeit, die im Rahmen des „Resonanzen Landschaftskunstprojekts“ entstanden ist. Inselgleich treten die Orte zwischen den riesigen, gleichmäßig gefurchten Äckern hervor. Grüne Wegmarken auf monochromem Grund. 
    In Anlehnung an das orientierungsstiftende Werkzeug der Karte, werden die Orte aus der Vogelperspektive gezeigt. Die Motive basieren auf 3D-Modellen, die aus Datensätzen geodätischer Landschaftsvermessung erstellt und partiell mit Satellitenbildern koloriert wurden.
    Analog zu den weißen Flecken, die das unerschlossene Gebiet auf alten Plänen bezeichneten und heute sprichwörtlich ein unbekanntes Wissensgebiet markieren, bleiben die Texturen der Modelle teilweise ausgespart. Gefaltet als Landkarten können die Bilder in das Gelände zurückgetragen und mit individuellen Eindrücken abgeglichen werden.

    Lasse-Marc Riek, KlangKompassKannawurf – Ein Soundatlas aus 4 Himmelsrichtungen von Lasse-Marc Riek
    Mit den Ohren sehen
    Jeder Ort hat seinen spezifischen Klang, jede Situation klingt anders. Die aus der kanadischen Soundscape-Bewegung entwickelte Methode der Hörspaziergänge beinhaltet die Erkundung von Umgebungen, Orten und Situationen mit Konzentration auf das Geräusch. Über die Sensibilisierung des Hörsinns entstehen neuen Perspektiven und Eindrücke des durchschrittenen Raumes. Wie klingt die Umgebung Kannawurf und welche spezifischen Klangorte gibt es? Diesen Fragen folgend wanderte Riek mit offenen Ohren, Mikrofonen und Sensoren zu unterschiedlichen Jahreszeiten durch die Landschaft und zeichnete Klangorte auf.
    Ausgehend vom Schloss Kannawurf wurden 4 Klangorte sonifiziert und in Kompositionen überführt. Die Kompositionen sind nach zuhören.
    Innerhalb der Festivaltage wird Riek eine temporäre Klangperformance an der Burgruine Sachsenburg aufführen.

    1. Hörspaziergang „Obere Sachsenburg“ 20:48 Min.
    2. Hörspaziergang „Hainleite Höhe Kannawurf“ 21:52 Min.
    3. Hörspaziergang „KlangRaum Kindelbrück“ 25:52 Min.
    4. Hörspaziergang „Windkraftpark Sprötau“ 14:24 Min.

    Tina Flau, „Rosaceae“ – Landschafts-Kunst-Projekt für Kannawurf
    Künstlerische Gestaltungen in ausgewählten Hohlwegen und ehemaligen Obstplantagen der nördlichen Agrarflur von Kannawurf
    Die nördliche Agrarlandschaft von Kannawurf macht einen unwirklichen Eindruck. Der industrielle Landbau hat den Raum bis auf wenige ökologische und kulturhistorische Elemente entleert.
    Ich habe Orte gesucht, in denen noch eine Vielfalt lebt. Hier haben die wild bewachsenen Hohlwege und aufgelassenen Obstplantagen meine Zuneigung gefunden und ich sehe sie als bedroht an. Diese wichtigen Zeugnisse alter Landeskultur müssen geschützt und erhalten bleiben, zumal sie auch als Ausgangs- und Zielpunkte einer Wiederbelebung dienen können.
    Im Wappen von Kannawurf sind zwei Blüten von Rosaceaen (Rosengewächse) dargestellt. Die Bedeutung dieser Gattung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, für die ökologischen Prozesse und auch für unsere Ernährung (bekannte Obstarten).
    Generell geht es darum, dass die Landschaft wieder als ein Ort des Lebens positiv wahrgenommen werden kann; dazu sollen Aufenthalts- und Gestaltqualitäten entwickelt werden.

    Anne Baumann, Offener Brief der Wildpflanzen und Wildtiere der „Rabenhütte“
    In ihrem Offenen Brief wenden sich die Wildtiere und Wildpflanzen der „Rabenhütte“ bei Kannawurf direkt an die Menschen: sie fordern nicht nur einen Waffenstillstand, sondern auch, dass ihnen „soviel zurückerstattet werden muss, wie sie uns, den Menschen, gegeben haben.“ Ausgangspunkt ist der „Naturvertrag“ von Michel Serres, der einen neuen Gesellschaftsvertrag vorsieht, in dem Pflanzen, Tiere und die Welt (Natur) ebenso juristische Subjekte sind wie wir Menschen.
    Diese philosophische Idee findet in einigen Teilen der Welt bereits Anwendung und hat zum Ziel den Kriegszustand, in welchem sich die Menschheit mit der Welt (Natur) befindet, zu überwinden. Auch für die Region Kannawurf scheint diese Vision sinnvoll. Denn Gespräche mit der lokalen Bevölkerung haben gezeigt, dass der Landschaftswandel hin zu großflächigen Monokulturen nicht nur als Verlust der Artenvielfalt, sondern auch als Gefahr für die eigene Gesundheit und Eigentum wahrgenommen wird.
    Veröffentlicht wird der Offene Brief in einem Schaukasten, den ich aus jenem Müll gebaut habe, den manche Menschen mutwillig Schaden verursachend in die ehemalige Sandgrube „Rabenhüttte“ bei Kannawurf abgeladen haben. Der Schaukasten ist an der „Rabenhütte“ aufgestellt und auch im Internet werden die Wildpflanzen und Wildtiere der „Rabenhütte“ ihren Offenen Brief bekannt geben.

    Jens Klein, Dellen und Muster, 2022
    Mit dem Auto von Sachsenburg kommend Richtung Kannawurf, kurz vor der Kurve, ist eine kleine Vertiefung in der Straße, eine Delle. Beim Überfahren spürt man eine leichte Erschütterung. Kurz vor dem Ende des 2.Weltkrieges stürzte ein deutsches Flugzeug direkt neben der Straße hinter Kannawurf ab. Man konnte nichts sehen, weil die Stelle abgesperrt war, erzählte Frau Ernst im September 2021. Sie ist mit fast 100 Jahren die älteste Bewohnerin des Ortes.
    Auf der Suche nach dieser Delle fand ich Geschichten, die die Menschen in Kannawurf in den letzten 100 Jahren erlebten und Bilder sie bis heute begleiten. Für die älteren Bewohner*Innen, sind es vor allem der Krieg, die Vertreibung und Flucht, obwohl diese fast 80 Jahre zurückliegen.
    Schreiben sich geschichtliche Ereignisse und Veränderungen in die Landschaft ein, so wie sich das Erlebte ins Gedächtnis einprägt? Luftaufnahmen aus dem Zeitraum von 1944 bis zum Jahr 2020, die den Ort und die Landschaft um Kannawurf zeigen, sollen Auskunft geben.

    Ellen Brix, 6400 m²
    Diesem Projekt dient das artifizielle der Landschaftsarchitektur, hier Beispiel nehmend an einem Labyrinthentwurf von J. Peschel (1535-1599), im Kontrast zur flächendeckenden Monokultur der heutigen gewinnorientierten Agrarwirtschaft, als Grundlage. Der Gedanke der inneren Einkehr und des Zwiegesprächs auf dem Weg zum Zentrum des Labyrinths, im Spannungsfeld zur sich verlierenden Weite der Nutzlandschaft und der einseitigen, scheinbar unreflektierten Bebauung, sind der Ausgangspunkt dieser Arbeit.

    Ralf Hoyer, ZEITgeteilt-PLANETENSPIEL Klanginstallation
    Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen, hat also eine eindeutige, nicht umkehrbare Richtung. Sie ist eine physikalische Größe. Das allgemein übliche Formelzeichen der Zeit ist t, ihre SI-Einheit ist die Sekunde s. Daraus leiten sich unmittelbar die Einheiten Minute und Stunde ab, mittelbar (über die Erdbewegung und gesetzlich festgelegte Schaltsekunden) auch Tag und Woche, dazu (abhängig vom Kalender) Monat, Jahr. Nachdem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachgewiesen wurde, dass die Länge des mittleren Sonnentages unregelmäßigen Schwankungen unterliegt und langfristig zunimmt,[1] wurde die Ephemeridenzeit eingeführt, die auf der gleichmäßigeren Planetenbewegung beruhte (Wikipedia).
    Stellen Sie sich vor, die Venus liefe nicht in 5392,8 Stunden einmal um die Sonne, sondern in 2696,4 – also mit doppelter Frequenz. Diese Frequenz noch einmal verdoppelt ergäbe eine Umlaufzeit von 1348,2 Stunden… Schließlich, nach weiteren 30 Frequenzverdopplungen (oder Oktaven), wären wir mit 221,23 Umläufen der Venus um die Sonne pro Sekunde in einem Bereich, den wir hören könnten.
    In ZEITgeteilt / PLANETENSPIEL sind Klänge zu hören, die auf die beschriebene Weise aus den Umlaufzeiten der 8 Planeten abgeleitet sind. Für angemessene Transzendenzerfahrung möge bitte jede(r) selbst sorgen…

    Vitae der beteiligten Künstler :

    Carl Vetter
    geb. 1949 in Weimar
    1971 bis 78 Studium Freie Kunst an der HfBK in Hamburg bei Kai Sudeck
    Lebt seit 2010 in Langenapel bei Salzwedel
    Ab 1978 Einzel- und Gruppenausstellungen, sowie Stipendien im In- und Ausland: u.a.
    DAAD für Irland 1979/80, Stadt Hamburg 1982, Casa Baldi, Olevano Romano,Italien 1999, Kunstverein Röderhof 2004
    Entwicklung raumbezogener und audio – visueller Handlungskonzepte, vielfach mit Naturmaterialien in und für Landschafts- und Kulturräume im In- und Ausland, besonders Irland, sowie Portugal.
    www.carlvetter.de 

    Felicitas Fäßler
    geb. 1989 in Mindelheim,
    Januar 2019 Diplom
    2019 – 2013 Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Klasse Bild Raum Objekt Glas
    2010 – 2011 Studium Typografie und Fotografie an der Universidad de Palermo, Buenos Aires, Argentinien
    2012 – 2008 Studium Kommunikationsdesign Hochschule Augsburg, Abschluss BA
    www.felicitasfaessler.de

    Lasse-Marc Riek (geboren 1975 in Deutschland) ist Klangkünstler und arbeitet vielseitig mit den Geräuschen unserer Welt. Seit 1997 ist er mit Ausstellungen, Konzerten, Lehraufträgen und Workshop-Projekten international tätig und hat in Galerien, Künstlerhäusern, Kirchen und Museen gastiert. Dazu gehören das Museum für Kommunikation Frankfurt (D), die Schirnkunstalle Frankfurt (D), das ZKM Karlsruhe (D), das Norsk Teknisk Museum Oslo (NO), das Museo Reina Sofía Madrid (ES), das Art Center Beirut Lebanon (LB), die Galerie ONKAF New Delhi (IND), das Museum of Modern and Contemporary Art Roverto (IT), UNAM Art Gallery Namibia (NAM) und die Skylight Gallery New York (USA).
    Radiokompositionen hat er ua. für Deutschlandradio Kultur (DLR), den Hessischen Rundfunk (HR), den Westdeutschen Rundfunk (WDR) und für den Österreichischen Rundfunk (ORF) entwickelt. Er hatte Stipendien und AIR-Programme in Europa, dem Nahen Osten und Afrika inne. Preise und Auszeichnungen, unter anderem durch die Junge Akademie, Akademie der Wissenschaften Berlin (D), Wildlife Sound Recording Society Competition (UK), Prix Phonurgia Nova (F), Grand Prix Nova (RO) und Quartz Electronic Music Award (F).
    Er hat 2001 gemeinsam mit Roland Etzin das Label Gruenrekorder gegründet, eine Plattform für Klanglandschaften, Feldaufnahmen und elektroakustische Kompositionen von internationalen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen.
    https://lasse-marc-riek.de/

    Tina Flau,
    1962 geboren in Scharnebeck
    1981- 88 landwirtschaftliche Lehre und Studium der Agrarwirtschaft  
    1988-91 Studium Malerei/Grafik Kunsthochschule Alfter bei Bonn
    1994-99 Studium Malerei/Grafik Hochschule für Bildende Künste Dresden
    1999-2001 Meisterschülerin und Tutorin bei Ulrike Grossarth in Dresden, HfBK
    seit 2001 freischaffende Künstlerin in Potsdam
    Zahlreiche Ausstellungen, Preise, Stipendien und Ankäufe im In- und Ausland
    www.tina-flau.de

    Anne Baumann
    seit 2021 Mitglied futurös e.V.
    seit 2015 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt
    2006-2012: Kunststudium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Diplomabschluss Freie Kunst
    2002-2006: Studium der Forstwissenschaften an der Technische Universität, Dresden, Studienschwerpunkt: Allgemeine Ökologie und Umweltschutz, Bachelorabschluss

    Jens Klein
    (*1970 in Apolda) nahm an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teil: u. a. im Hartware MedienKunstVerein (HMKV), der Villa Stuck, dem Münchner Stadtmuseum, im Albertinum/Staatliche Kunstsammlungen Dresden, der GfZK Leipzig, dem Photomuseum Braunschweig, der Kunsthalle Erfurt und dem Museum Folkwang. Als Einzelpublikationen erschienen u.a. Hundewege. Index eines konspirativen Alltag, Bewerber/Bewerberinnen, Helle Nacht, und Sunset. 2017 erhielt er den Dokumentarfotografie-Förderpreis der Wüstenrot Stiftung und 2021 das Projektstipendium der DZ Bank Kunststiftung. Jens Klein lebt und arbeitet in Leipzig.

    Ellen Brix
    1983 in Halle geboren und über Umwege (Arbeit in einer sozial integrativen Tischlerei, Hispanistik- und Kunstgeschichts-Studium) zum Tanz gekommen.
    Studium von Tanz und Pädagogik in Dresden und Wien. Abschluss mit Diplom.
    Seit 2010 Arbeit als freie Tanzpädagogin und Choreografin.
    2011 Eröffnung des Tanzbetrieb als Raum für zeitgenössischen Tanz in Halle.
    2016 Gründung des Tanztheater Anuk.
    Seit 2016 Mitglied der Akademie der Künste S-A e.V.
    2018-2020 Ausbildung und Abschluss zur zertifizierten Rolferin™.

    Ralf Hoyer
    1950 geboren in Berlin / Tonmeisterstudium an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler“ Berlin/ 1977-1980 Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste bei Ruth Zechlin und Georg Katzer, seitdem freischaffend / Kompositionen für kammermusikalische Besetzungen, Chor, Orchester, Kammeroper und elektroakustische Musik / Arbeiten für Hörspiel, Theater und Film / Entwicklung und Realisation von MusikTheaterInstallationen, multimedialen Projekten und Klanginstallationen / verschiedene Preise, Stipendien und Arbeitsaufenthalte, darunter Rom-Stipendium der Bundesregierung für die Casa Baldi/Olevano Romano 2015.
    www.ralfhoyer.de 

  • SOIRÉE 07: Beuys 100 – Impuls für die Entwicklung von Kunst, Gesellschaft und Individualität

    Mittwoch, 22. September 2021, 19:30 Uhr
    im Literaturhaus Halle, Bernburger Straße 8, 06108 Halle
    Eintritt frei

    Die Werke des 1921 geborenen Joseph Beuys haben bis heute nichts an ihrer inspirierenden und provozierenden Strahlkraft eingebüßt. Die anhaltende Wirkung des Düsseldorfer Künstlers auf die Gegenwartskunst zeigt sich auch und besonders im Jahr seines 100 Geburtstages: Zum einen durch eine hochgradig kontroverse Publizistik, zum anderen durch eine nicht abreißende Kette von Sonderausstellungen.

    Das Beuys-Jubiläum fällt zu dem in eine Zeit der Erstarrung und Lähmung der sozialen Kreativkräfte infolge einer Pandemie und der scheinbaren Ausweglosigkeit angesichts eines ökologischen Desasters. Der Vortrag von Dr. Joachim Penzel leitet ausgehend von exemplarischen Werken den Beuys-Impuls für die Entwicklung von Kunst, Gesellschaft und Individualität weiter.

    Dr. Joachim Penzel ist Kunstwissenschaftler und Kunstpädagoge. Er lehrte an der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein, der Bauhaus Universität Weimar, der Universität Erfurt, der Technischen Universität Chemnitz und leitet derzeit den Bereich Gestalten/Kunst an Grundschulen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Als Kurator zahlreicher Ausstellung zur Gegenwartskunst und als Buchautor hat er das Werk vieler Künstlerinnen und Künstler begleitet.

  • participant observer LENI SINCLAIR

    participant observer LENI SINCLAIR

    Sinclairs politische Initiation wurzelte in Michigans wachsender gegenkultureller Bewegung in den frühen 60er Jahren. Ab etwa 1965 entstanden unzählige Fotografien dieser Szene, fotografische Dokumente großer Konzerte und ihrer Protagonisten, sowie Fotodokumente der revolutionären sozialen und politischen Unruhen Ende der 60er Jahre in Detroit, der in Deutschland weitgehend unbekannten politisch radikalen Hippiebewegung und Bilder aus dem Alltag der Stadt Detroit und Ann Arbor. Die Fotografien Leni Sinclairs zeigen Ereignisse, die sowohl räumlich als auch zeitlich weit von unserer Lebensrealität entfernt sind. Dennoch erscheinen sie für unsere Gegenwart wesentlich. Wir sehen Menschen, die für ihre Individualität, für ihre persönliche Freiheit, für ihre Rechte eintreten, dies in ihrem Alltag leben und zelebrieren, und mit Konsequenz dafür kämpfen. Wir erleben, welch machtvolle Kraft die Kunst ist, und wie wenig man Kunst und Leben voneinander trennen kann. 

    Leni Sinclair lebt in Detroit/USA. Den Kontakt nach Deutschland und Sachsen-Anhalt hält sie bis heute aufrecht.

    Die Ausstellung wird von der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Literaturhaus Halle ausgerichtet. Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog.
    Einige ausgewählte Fotografien können während der Öffnungszeiten als signierter Handabzug auf Barytpapier erworben werden.

    Eröffnung am 04.09.2021, 19:30 Uhr (in Anwesenheit der Künstlerin)
    Dauer der Ausstellung: 04.09.2021 bis 17.10.2021
    Öffnungszeiten: Mi – Fr von 13 – 19 Uhr   +  Sa + So  von 10 – 18 Uhr, Eintritt frei

    Literaturhaus Halle | Bernburger Straße 8 | 06108 Halle

    gefördert durch:
    Land Sachsen-Anhalt
    Stadt Halle

    mit freundlicher Unterstützung:
    Literaturhaus Hallle
    Thomas Krech, halle.law Rechtsanwälte
    Moritz Götze, Künstler, Halle
    Piratenpartei

     
    Eröffnungsrede von T.O. Immisch

    066o LS 192 Misc SeeEnvelope 6 7102 005
    LS 4100 032 1
    LS 4169 004 1
    LS 4171 004
    Abbildungen:
    – Mitglieder der White Panther Party auf der Veranda des Hauses Hill Street 1520
    – Iggy Pop vor der Scot Richard Case Performance im Diana Oughton Memorial Park, 1970
    – Iggy Pop im Grande Ballroom in Detroit, 1968
    – Mick Jagger, bei einem Auftritt in der Cobo Arena in Detroit am 14. Juli 1972
    – Sun Ra im Rainbow Room, Shelby Hotel, Detroit, 1974

  • Force & Freedom: Beethoven zwischen Zwang und Freiheit

    Mit dem Staged Concert widmen sie sich – im 250. Geburtsjahr von Ludwig van Beethoven – dem Leben und Werk des großen Komponisten. Die Filmaufnahmen werden gemeinsam mit EuroArts produziert.

    Was bedeutet es, sich die späten Stücke des Meisters heute mit allen Sinnen anzueignen? Wie haben sich diese Empfindungen im Hier und Jetzt verändert? Wie verhalten sie sich zu unseren aktuellen Erfahrungen? Mit den Werken Opus 59, Nr. 3 Finale, dem „Heiligen Dankgesang“, Opus 135, der Großen Fuge sowie drei Beethoven-Liedern begeben sich Nico and the Navigators gemeinsam mit dem Kuss Quartett auf eine szenische und filmische Spurensuche – von den historischen Quellen bis in die eigene Gegenwart im Pandemiejahr 2020: packendes, sinnliches Musiktheater mit höchstem musikalischem Anspruch.

    Die Probenarbeit zu „Force & Freedom“ wurde im Frühjahr von einer radikalen Veränderung der Wirklichkeit überschattet: Durch die Corona-Pandemie musste nicht nur die Uraufführung bei den Schwetzinger SWR Festspielen 2020 abgesagt werden, auch die gemeinsame Arbeit der Ensembles war auf absehbare Zeit nicht möglich. Zwang und Freiheit, die ursprünglich vor allem die Koordinaten im Leben Beethovens umreißen sollten, wurden zur unmittelbaren Erfahrung für alle Beteiligten.

    Die Künstler*innen von Nico and the Navigators und dem Kuss Quartett begegneten der drohenden Resignation mit Nachrichten aus der gemeinsamen Gegenwart in der Vereinzelung: So entstand im digitalen Raum ein Krisen-Tagebuch, das sich am Ende zu einem Memory-Spiel der Erinnerung zusammenfügte. Die gesammelten Erfahrungen nimmt das Ensemble nun mit und arbeitet bereits während der Proben mit Kameras, um auf filmischer Ebene auch zukünftig einen breiteren, barrierefreien Zugang zum Projekt zu ermöglichen.

    Im vierten Satz von Beethovens Streichquartett Opus 135 finden sich unter dem Titel „Der schwer gefasste Entschluss“ zwei Motti als Spiel zwischen Auflehnung und Ergebung: „Muss es sein?“ und „Es muss sein!“. Wenn „Force & Freedom“ nun also Gestalt gewinnt, wird diese Mischung aus Trotz und Einsicht mitgedacht werden – nicht nur mit Blick auf Beethoven, sondern auch als Spannungsfeld, in dem sich unsere eigene, gegenwärtige Gesellschaft immer neu zu orientieren hat.

    Künstlerische Leitung: Nicola Hümpel
    Bühne: Oliver Proske
    Dramaturgie: Andreas Hillger
    Kostüm: Nicola Hümpel und Anna Lechner
    Von und mit Kuss Quartett
    Violine: Jana Kuss und Oliver Wille
    Viola: William Coleman
    Violoncello: Mikayel Hakhnazaryan
    Gitarre und musikalische Adaptionen: Tobias Weber
    Tanz und Choreografie: Yui Kawaguchi
    Tenor und Performer: Ted Schmitz
    Performer: Patric Schott
    Künstlerische Mitarbeit: Alexander Piasente
    Lichtdesign: Andreas Fuchs
    Live Video Editing: Hendrik Fritze und Sophie Krause
    Bühnenbild Assistenz: Sonja Winkler
    Produktion: Raphael Reher und Leonie Schirra
    Filmregie: Nicola Hümpel und Myriam Hoyer
    Schnitt: Arno Scholwin