Kategorie: Veranstaltung

  • Verleihung des Halleschen Kunstpreises 2024 an Moritz Götze

    Die Stadt Halle (Saale) und der Hallesche Kunstverein loben gemeinsam jährlich den Halleschen Kunstpreis aus. Anliegen der Verleihung ist es, das umfangreiche und vielfältige künstlerische Schaffen in der Stadt zu fördern. Künstlerinnen und Künstler sollen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und ihre Arbeiten auf besondere Weise gewürdigt werden. Der Preisträger dieses Jahres ist der Hallesche Maler Moritz Götze (Jahrgang 1964).

    Die Ausstellung ist vom 15.11.2024–15.12.2024 im LHH zu sehen.

    Öffnungszeiten
    sonntags von 14-17 Uhr
    an allen Veranstaltungstagen des LHH ab 18 Uhr
    oder auf Anfrage unter kontakt@literaturhaus-halle.de

  • Verleihung des Halleschen Kunstpreises 2024 an Moritz Götze

    Die Stadt Halle (Saale) und der Hallesche Kunstverein loben gemeinsam jährlich den Halleschen Kunstpreis aus. Anliegen der Verleihung ist es, das umfangreiche und vielfältige künstlerische Schaffen in der Stadt zu fördern. Künstlerinnen und Künstler sollen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und ihre Arbeiten auf besondere Weise gewürdigt werden. Der Preisträger dieses Jahres ist der Hallesche Maler Moritz Götze (Jahrgang 1964).

    Die Ausstellung ist vom 15.11.2024–15.12.2024 im LHH zu sehen.

    Öffnungszeiten
    sonntags von 14-17 Uhr
    an allen Veranstaltungstagen des LHH ab 18 Uhr
    oder auf Anfrage unter kontakt@literaturhaus-halle.de

  • WILDNIS – Theater AGGREGATE und Gäste in WUK und TUD

    Wir entdecken die Wildnis auf dem Balkon, entdecken die Wildnis im eigenen Leben, erzählen aus der Sicht eines Oktopusses, lassen Pfeile aus Obsidian fliegen, verwandeln uns in Zwischenwesen, halb Tier, halb Mensch und verlassen den verglasten City Tower, um in den Wald aufzubrechen. Wir begeben uns in einen Fluss von Geschichten, welche die inneren und äußeren Grenzen der Zivilisation befragen. Die Wildnis tritt dabei aus dem Hintergrund einer bloß schön gemalten Theaterlandschaft in den Vordergrund – zart, fremd, bizarr und kraftvoll. Sie ist in Gefahr und sie ist gefährlich. Wolf und Bär kehren zurück. Temperatur und Meeresspiegel steigen. Aber der Rasen muss so kurz wie möglich geschnitten sein. Wenn man genau hinschaut, verbirgt sich in all der Tragik eigentlich eine Komödie.

    Schauspiel, Performance: Astrid Kohlhoff, Karin Werner, Thomas Georgi und Stephan Thiel
    Regie, Konzept, Bühne: Silvio Beck
    Musikalische Leitung, Performance: Alexander Ernst
    Kostümbild: Martha Binder
    Dramaturgische Beratung, Outside-Eye: Andreas Sauter
    Texte: Ensemble, Silvio Beck, Andreas Sauter, Daniela Danz

    Fotografie: Tom Dachs

     

    Das Projekt wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Halle und die Lottostiftung Sachsen-Anhalt

     

    Tickets WUK Theater Quartier:
    https://www.wuk-theater.de/karten/

    Tickets Theater unterm Dach Berlin:
    https://theateruntermdach-berlin.de/spielplan/

  • WILDNIS – Theater AGGREGATE und Gäste in WUK und TUD

    Wir entdecken die Wildnis auf dem Balkon, entdecken die Wildnis im eigenen Leben, erzählen aus der Sicht eines Oktopusses, lassen Pfeile aus Obsidian fliegen, verwandeln uns in Zwischenwesen, halb Tier, halb Mensch und verlassen den verglasten City Tower, um in den Wald aufzubrechen. Wir begeben uns in einen Fluss von Geschichten, welche die inneren und äußeren Grenzen der Zivilisation befragen. Die Wildnis tritt dabei aus dem Hintergrund einer bloß schön gemalten Theaterlandschaft in den Vordergrund – zart, fremd, bizarr und kraftvoll. Sie ist in Gefahr und sie ist gefährlich. Wolf und Bär kehren zurück. Temperatur und Meeresspiegel steigen. Aber der Rasen muss so kurz wie möglich geschnitten sein. Wenn man genau hinschaut, verbirgt sich in all der Tragik eigentlich eine Komödie.

    Schauspiel, Performance: Astrid Kohlhoff, Karin Werner, Thomas Georgi und Stephan Thiel
    Regie, Konzept, Bühne: Silvio Beck
    Musikalische Leitung, Performance: Alexander Ernst
    Kostümbild: Martha Binder
    Dramaturgische Beratung, Outside-Eye: Andreas Sauter
    Texte: Ensemble, Silvio Beck, Andreas Sauter, Daniela Danz

    Fotografie: Tom Dachs

     

    Das Projekt wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Halle und die Lottostiftung Sachsen-Anhalt

     

    Tickets WUK Theater Quartier:
    https://www.wuk-theater.de/karten/

    Tickets Theater unterm Dach Berlin:
    https://theateruntermdach-berlin.de/spielplan/

  • Nancy Jahns: Die verborgene 8 – Ausstellung in Brandenburg (Havel)

    Am 18.11. ab 18 Uhr gibt es eine Sendung des freien Radio PAX – live aus der Ausstellung.
    Kurz vor der Sendung (ab 17.45 Uhr ca.) wird das Stück Fratres von Arvo Part zur Projektion KMotion gespielt werden.

    Gäste sind herzlich willkommen.

    Ausstellungsdauer: 8. bis 29. November 2024

    Finissage am Freitag, 29.11. 2024 15 – 19 Uhr

    geöffnet:
    Freitag bis Sonntag 15 – 19 Uhr u.n.V.
    Tel. 015778919809

    Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung der Stadt Brandenburg statt.

     



  • Nancy Jahns: Die verborgene 8 – Ausstellung in Brandenburg (Havel)

    Am 18.11. ab 18 Uhr gibt es eine Sendung des freien Radio PAX – live aus der Ausstellung.
    Kurz vor der Sendung (ab 17.45 Uhr ca.) wird das Stück Fratres von Arvo Part zur Projektion KMotion gespielt werden.

    Gäste sind herzlich willkommen.

    Ausstellungsdauer: 8. bis 29. November 2024

    Finissage am Freitag, 29.11. 2024 15 – 19 Uhr

    geöffnet:
    Freitag bis Sonntag 15 – 19 Uhr u.n.V.
    Tel. 015778919809

    Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung der Stadt Brandenburg statt.

     



  • „Picea – Ein Requiem für die Fichte“, ein Feature von und mit Jörg Wunderlich

    Keine andere Baumart in Deutschland leidet so heftig unter dem Klimawandel wie picea abies, die Gemeine Fichte. Der Wirtschaftsbaum schlechthin, in Monokultur angebaut, einst ein Symbol der Nachhaltigkeit, mythisch aufgeladen, idealisiert und kulturell gleichsam überhöht wie unterschätzt. Im Angesicht von toten, braunen Bäumen trauert der Hallesche Autor Jörg Wunderlich um einen Verlust, der uns alle trifft: Wanderer, Touristen, Dorfbewohner und Waldbesitzer, Harzhexen und Geigenbauer, Forstwirte, Möbeltischler, Maiburschen. Wie werden die Wälder nach dem Zeitalter der Fichte aussehen?

    Ein Feature von und mit dem
    Autor Jörg Wunderlich
    Moderation: Tobias Barth

     

  • „Picea – Ein Requiem für die Fichte“, ein Feature von und mit Jörg Wunderlich

    Keine andere Baumart in Deutschland leidet so heftig unter dem Klimawandel wie picea abies, die Gemeine Fichte. Der Wirtschaftsbaum schlechthin, in Monokultur angebaut, einst ein Symbol der Nachhaltigkeit, mythisch aufgeladen, idealisiert und kulturell gleichsam überhöht wie unterschätzt. Im Angesicht von toten, braunen Bäumen trauert der Hallesche Autor Jörg Wunderlich um einen Verlust, der uns alle trifft: Wanderer, Touristen, Dorfbewohner und Waldbesitzer, Harzhexen und Geigenbauer, Forstwirte, Möbeltischler, Maiburschen. Wie werden die Wälder nach dem Zeitalter der Fichte aussehen?

    Ein Feature von und mit dem
    Autor Jörg Wunderlich
    Moderation: Tobias Barth

     

  • Literaturhaus Halle: Gläsernes Übersetzen und Poetisches Podium zu dritt

    18:00-18:45: Lesung und Live-Übersetzung mit Friederike Hofert aus „Kinship. Belonging in a World of Relation“, hrsg. von Gavin Van Horn, Robin Wall Kimmerer und John Hausdoerffer, w_orten&meer, Winter 2024

    Biolog*innen, Geolog*innen, Soziolog*innen und andere beschreiben in den Essays und Gedichten dieses Sammelbandes, wie verwandt, verstrickt, verbunden alles und alle auf diesem Planeten sind und welche Handlungsaufforderungen sich daraus ergeben. In einer Lesung mit anschließender Live-Arbeit an einem der Texte stellt Friederike Hofert die Anthologie vor und lotet gemeinsam mit dem Publikum Möglichkeiten aus, um Stimmen, Sprachspiele, Naturbeobachtungen und Wissenschaftsdiskurse aus dem Englischen ins Deutsche zu übertragen.

    Moderation: Maria Meinel

     

    19:00-20:30: Poetisches Podium zu dritt.

    • lyrische Prosa: Marie Alpermann: Seit ich einen Schwan gekauft habe von Tanja Stupar Trifunović, eta Verlag 2024
    • poetische Mündlichkeit: Anne Thomas, Wolfshügel von Dimitri Rouchon-Borie, Lenos Verlag 2023
    • Lyrik und Prosa: Maria Meinel, Die nackte Welt. Eine Chronik mit Versen von Irina Mashinski, Elif Verlag 2024

     

    Seit ich einen Schwan gekauft habe · Tanja Stupar Trifunović
    Roman

    Aus dem Serbischen übersetzt von Marie Alpermann, erscheint im Herbst 2024, eta Verlag

    Poetisch und meisterhaft erzählt Tanja Stupar Trifunović eine Geschichte über die heimliche leidenschaftliche Liebe zwischen einer 20-jährigen und einer 45-jährigen Frau im heutigen Bosnien und Herzegowina. Die Protagonistinnen sind zerrissen zwischen Begierde und Vernunft, Zärtlichkeit und Wut. In hervorragenden Dialogen verdichtet sich die Erzählung über ihre komplexe Beziehung. Sie zeigt nicht nur die Kraft ihrer Anziehung, sondern auch die Kluft zwischen den Generationen. Ein nuancierter, gut komponierter und beeindruckender Roman über Liebe und Abschied.
    Tanja Stupar Trifunović (geboren 1977) ist Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Redakteurin der Literaturzeitschrift Putevi. Sie schreibt Lyrik und Prosa. Der Schwerpunkt ihrer Literatur liegt auf feministischen Narrativen in patriarchalen Gesellschaften. Sie lebt in Banja Luka. Ihr erster Roman Die Uhren in Mutters Zimmer wurde 2016 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet, 2021 erschien er beim eta Verlag in der Übersetzung von Elvira Veselinović.

     

    Wolfshügel · Dimitri Rouchon-Borie
    Roman

    Aus dem Französischen übersetzt von Anne Thomas, Lenos Verlag 2023

    Ein junger Häftling schreibt seine Bekenntnisse auf: Bis zum Schulalter lebt Duke verwahrlost mit seinen Geschwistern auf dem Wolfshügel. Seiner Lehrerin fällt bald auf, dass der scheue Junge brutal misshandelt wird. Er kommt zu Pflegeeltern. Doch nach einigen Jahren läuft er davon, durch Wälder bis ans Meer. Dort verliebt er sich in die drogenabhängige Billy und schliesst sich ihren Freunden an. Dukes brennender Wunsch, Billy und sein eigenes versehrtes Leben zu beschützen, wird ihm immer wieder zum Verhängnis. Der Dämon des Wolfshügels lässt ihn nicht los …
    Dimitri Rouchon-Bories vielbeachteter Roman wagt eine radikale Innensicht: Er erzählt in einer poetischen Mündlichkeit voller Emotionen von Dukes Ringen mit dem Bösen in sich. Tabulos offenbart er seine verlorene Kindheit, sein Leben voller Schmerz und Wut, aber auch Momente der Liebe und des Glücks.

     

    Die nackte Welt · Irina Mashinski
    Eine Chronik mit Versen. Gedichte & Prosa

    Aus dem Englischen übersetzt von Maria Meinel, Elif Verlag 2024

    Man kann Die nackte Welt auf nahezu jeder Seite aufschlagen und wird sehen: Irina Mashinski interessiert sich nicht nur für Geschichte, sondern auch für ihre Wirkung auf unsere Innenwelt, nicht nur für den Lauf der Zeit, sondern auch für deren Geheimnis. Wird nämlich ein Kind in ein totalitäres Land hineingeboren, zündet ein Vogel ein Streichholz. Mashinskis UdSSR ist eine Welt voller erinnerungsträchtiger Dinge – Wasserpumpen mit abplatzendem Lack, Tapetenmuster, Akkordeons. Eine Welt, in der Ironie eine Überlebensstrategie ist, Zärtlichkeit ist Medizin. Eine Welt des harten Realismus, die dennoch darum weiß, dass Jupiter rotiert, Saturn segelt und die menschlichen Schulterblätter Feuerruder sind. Die nackte Welt ist ein magisches Buch, eine Familiengeschichte über vier Generationen, in Versen erzählt und mit Berichten über Stalins Großen Terror der 1930er, weitschweifenden Betrachtungen und aufblitzenden Kindheitserinnerungen aus dem Tauwetter der 1960er und aus den 1970ern durchsetzt. Ilya Kaminsky

     
     
    Bildrechte: privat und Anja Grothe

     

  • Literaturhaus Halle: Gläsernes Übersetzen und Poetisches Podium zu dritt

    18:00-18:45: Lesung und Live-Übersetzung mit Friederike Hofert aus „Kinship. Belonging in a World of Relation“, hrsg. von Gavin Van Horn, Robin Wall Kimmerer und John Hausdoerffer, w_orten&meer, Winter 2024

    Biolog*innen, Geolog*innen, Soziolog*innen und andere beschreiben in den Essays und Gedichten dieses Sammelbandes, wie verwandt, verstrickt, verbunden alles und alle auf diesem Planeten sind und welche Handlungsaufforderungen sich daraus ergeben. In einer Lesung mit anschließender Live-Arbeit an einem der Texte stellt Friederike Hofert die Anthologie vor und lotet gemeinsam mit dem Publikum Möglichkeiten aus, um Stimmen, Sprachspiele, Naturbeobachtungen und Wissenschaftsdiskurse aus dem Englischen ins Deutsche zu übertragen.

    Moderation: Maria Meinel

     

    19:00-20:30: Poetisches Podium zu dritt.

    • lyrische Prosa: Marie Alpermann: Seit ich einen Schwan gekauft habe von Tanja Stupar Trifunović, eta Verlag 2024
    • poetische Mündlichkeit: Anne Thomas, Wolfshügel von Dimitri Rouchon-Borie, Lenos Verlag 2023
    • Lyrik und Prosa: Maria Meinel, Die nackte Welt. Eine Chronik mit Versen von Irina Mashinski, Elif Verlag 2024

     

    Seit ich einen Schwan gekauft habe · Tanja Stupar Trifunović
    Roman

    Aus dem Serbischen übersetzt von Marie Alpermann, erscheint im Herbst 2024, eta Verlag

    Poetisch und meisterhaft erzählt Tanja Stupar Trifunović eine Geschichte über die heimliche leidenschaftliche Liebe zwischen einer 20-jährigen und einer 45-jährigen Frau im heutigen Bosnien und Herzegowina. Die Protagonistinnen sind zerrissen zwischen Begierde und Vernunft, Zärtlichkeit und Wut. In hervorragenden Dialogen verdichtet sich die Erzählung über ihre komplexe Beziehung. Sie zeigt nicht nur die Kraft ihrer Anziehung, sondern auch die Kluft zwischen den Generationen. Ein nuancierter, gut komponierter und beeindruckender Roman über Liebe und Abschied.
    Tanja Stupar Trifunović (geboren 1977) ist Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Redakteurin der Literaturzeitschrift Putevi. Sie schreibt Lyrik und Prosa. Der Schwerpunkt ihrer Literatur liegt auf feministischen Narrativen in patriarchalen Gesellschaften. Sie lebt in Banja Luka. Ihr erster Roman Die Uhren in Mutters Zimmer wurde 2016 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet, 2021 erschien er beim eta Verlag in der Übersetzung von Elvira Veselinović.

     

    Wolfshügel · Dimitri Rouchon-Borie
    Roman

    Aus dem Französischen übersetzt von Anne Thomas, Lenos Verlag 2023

    Ein junger Häftling schreibt seine Bekenntnisse auf: Bis zum Schulalter lebt Duke verwahrlost mit seinen Geschwistern auf dem Wolfshügel. Seiner Lehrerin fällt bald auf, dass der scheue Junge brutal misshandelt wird. Er kommt zu Pflegeeltern. Doch nach einigen Jahren läuft er davon, durch Wälder bis ans Meer. Dort verliebt er sich in die drogenabhängige Billy und schliesst sich ihren Freunden an. Dukes brennender Wunsch, Billy und sein eigenes versehrtes Leben zu beschützen, wird ihm immer wieder zum Verhängnis. Der Dämon des Wolfshügels lässt ihn nicht los …
    Dimitri Rouchon-Bories vielbeachteter Roman wagt eine radikale Innensicht: Er erzählt in einer poetischen Mündlichkeit voller Emotionen von Dukes Ringen mit dem Bösen in sich. Tabulos offenbart er seine verlorene Kindheit, sein Leben voller Schmerz und Wut, aber auch Momente der Liebe und des Glücks.

     

    Die nackte Welt · Irina Mashinski
    Eine Chronik mit Versen. Gedichte & Prosa

    Aus dem Englischen übersetzt von Maria Meinel, Elif Verlag 2024

    Man kann Die nackte Welt auf nahezu jeder Seite aufschlagen und wird sehen: Irina Mashinski interessiert sich nicht nur für Geschichte, sondern auch für ihre Wirkung auf unsere Innenwelt, nicht nur für den Lauf der Zeit, sondern auch für deren Geheimnis. Wird nämlich ein Kind in ein totalitäres Land hineingeboren, zündet ein Vogel ein Streichholz. Mashinskis UdSSR ist eine Welt voller erinnerungsträchtiger Dinge – Wasserpumpen mit abplatzendem Lack, Tapetenmuster, Akkordeons. Eine Welt, in der Ironie eine Überlebensstrategie ist, Zärtlichkeit ist Medizin. Eine Welt des harten Realismus, die dennoch darum weiß, dass Jupiter rotiert, Saturn segelt und die menschlichen Schulterblätter Feuerruder sind. Die nackte Welt ist ein magisches Buch, eine Familiengeschichte über vier Generationen, in Versen erzählt und mit Berichten über Stalins Großen Terror der 1930er, weitschweifenden Betrachtungen und aufblitzenden Kindheitserinnerungen aus dem Tauwetter der 1960er und aus den 1970ern durchsetzt. Ilya Kaminsky

     
     
    Bildrechte: privat und Anja Grothe